Friedrich Wilhelm Benda  •  Violakonzert in F-dur

 

Unter dem Namen Benda sind Manuskripte dreier Konzerte für Viola und Orchester erhalten, welche die Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, verwahrt. Zwei der Konzerte in Es-dur und F-dur mit der Signatur Mus. ms. 1320/34 und 1320/33 sind betitelt: «Concerto / per la / Viola Con- certata. / Violino.Primo / Violino.Secondo. / Corno.Primo. / Corno.Secondo. / Viola. / è Basso / di Frederico Benda». Bis heute ist indessen nicht restlos geklärt, welcher aus der Musikerdynastie Benda als Komponist der Werke gelten darf.

Zwei Konzerte in Es-dur und F-dur werden sowohl im Breitkopf-Katalog von 1778 als auch im Katalog Westphal von 1785 Georg Benda (1722–1795) zugeschrieben. Die Namen «Frederico Benda» auf den Titelblättern dieser beiden Konzerte sind jedoch von anderer Hand geschrieben, und zwar der gleichen, die das dritte, ebenfalls in Es-dur stehende und mit «Fred Benda» im Titel als Verfasser ausgewiesene Konzert komponierte. Aus dieser Konstellation schlußfolgernd kämen Georg Benda, sein Sohn Friedrich Ludwig (1746–1792) als auch sein Neffe Friedrich Wilhelm Heinrich (1745–1814) als Schöpfer der wundervollen Konzerte infrage. Wir gaben der Zuschreibung der Berliner Bibliothek als Besitzerin der Quelle jedoch den Vorzug.

Preisen wir das F-dur-Konzert: Hinreißend,  betörend, zauberhaft, es fällt leicht, diesem Kleinod der Viola-Literatur jedwede Attribute des Wohlgefallens anzutragen. Selten wurde mit soviel spielfreudigem Geschick, sangbarer, faßlicher Erfindung und erforderlichen Stärke des melodischen Gesanges, wiewohl  der hamonischen modulierenden Kunst trefflicher gearbeitet.  Das um 1778 entstandene Werk ist eines der ersten seiner Gattung. Dem dreisätzigen, einem beschwingten, noch ganz im Rokoko beheimateten Allegro folgt ein ausdrucksstarkes melancholisches Largo in f-moll. Im Rondo-Finale begeistert erneut das sich steigernde virtuose thematische Wechselspiel zwischen Viola und Orchester.

Über Leben und Werk des 1745 in Potsdam geborenen Friedrich Wilhelm Heinrich Benda, dem älteren Sohn Franz Bendas, wissen die einschlägigen Lexiken wenigstens zu berichten, daß er vom Vater, in die Tonkunst eingewiesen, ein sehr geschickter Violinspieler, größer noch als Clavierspieler und Componist, besonders für Instrumente wurde. Außer einer Vielzahl an Sonaten für Klavier oder Harfe hinterließ er Soli für Flöte, Violine und Violoncello, zudem Trii als auch Quartette für Streicher und Klavier. Kaum überschaubar ist sein Vokalwerk, als da sind Kantaten, u. a. Pygmalion, Die Grazien, die Oratorien, Die Jünger am Grabe des Auferstandenen, wofür er aus Petersburg eine goldene Dose erhielt, und Das Lob des Höchsten. Seine Oper Orpheus gefiel und wurde sogar gedruckt. Seine Operette Das Blumenmädchen hingegen mißfiel und ließ kalt und sollte besser von einem Bierkutscher componirt worden. Dem Schöpfer unseres Bratschen-Konzert sehen wir das gern nach. Als pensionierter Kammermusikus verstarb Friedrich Wilhelm Benda am 19. Juni 1814 in Potsdam.

Quelle: Vorwort, Klavierauszug (BP 2751). Mit freundlicher Genehmigung des Amadeus Verlages, Winterthur/Schweiz.
 

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NEU • Friedrich Wilhelm Benda • Violakonzert F-dur für Bratsche und Orchester
Selten wurde mit soviel spielfreudigem Geschick, sangbarer, faßlicher Erfindung und erforderlichen Stärke des melodischen Gesanges, wiewohl der harmonischen modulierenden Kunst trefflicher gearbeitet. Allegro - Largo - Rondeau.
Partitur und Stimmen, 36 Seiten, BACH-Format
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NEU • Friedrich Wilhelm Benda • Violakonzert F-dur, Klavierauszug
[Kadenzen Winfried Michel]

Preisen wir das F-dur Konzert: Hinreissend, betörend, zauberhaft, es fällt leicht, diesem Kleinod der Viola-Literatur jedwede Attribute des Wohlgefallens anzutragen. Allegro - Largo - Rondeau. Klavierauszug mit Solostimme, 20 Seiten, BACH-Format
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Franz Benda - Sonata in F-dur für Viola und Basso continuo [Erstdruck]
Zu den wieder neu zu entdeckenden Schätzen der Berliner Sing-Akademie zählt auch die hier erstmals veröffentlichte Bratschensonate in F-dur von Franz Benda.
Partitur und 2 Stimmen, BACH-Format
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 Phillip Schmidt schrieb am 28.11.2017 um 10:34
Es ist erstaunlich, dass das Konzert in F (LorB 314) nun bereits zum dritten Mal als Publikation erscheint (vgl. die Ausgaben von Walter Lebermann, Schott 1968 [unter dem Namen Georg Benda], und von Jean-Eric Soucy, edition offenburg 2014]). Erstmals wird nun auch die Quelle im Archiv der Sing-Akademie zu Berlin berücksichtigt. Ausführliche Informationen zur Zuweisungsproblematik der drei Berliner Violakonzerte (LorB 314-316) finden sich im Vorwort der Ortus-Ausgabe des Violakonzerts von Carl Hermann Heinrich Benda: http://www.ortus-musikverlag.de/de/sing-akademie-archiv/om205.
 Joachim Johow (Facebook) schrieb am 09.12.2017 um 17:22
Perhaps Friedrich Wilhelm Heinrich Benda. Here is an important comment on this:
https://www.swr.de/unternehmen/kommunikation/18-weltpremiere-mit-dem-swr-sinfonieorchester/-/id=10563098/did=15103432/nid=10563098/1iaosoz/index.html

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